Wetterkunde

Wind und Wolken, Regen und Sonnenschein hängen eng damit zusammen, in welcher Phase der Mond gerade steht, welches Tierkreiszeichen er auf seiner Bahn um die Erde durchwandert und wie er sich uns zeigt – als klare und scharf umrissene Sichel oder dunstig verschleiert mit seinen so genannten Hof.

Jeder, der auf dem Lande arbeitet, ist vom Wetter abhängig. Für jeden Bauern und Gärtner ist es wichtig, wenigstens ungefähr zu wissen, wann mit Kälte und Hitze, mit Regen und Sturm, mit Schnee und Eis zu rechnen ist. Der richtige Zeitpunkt für die Düngung und Ungezieferbekämpfung ist genauso wichtig wie das Beschneiden der Rosen oder das Aufbinden der Reben.

Ein geübter Blick ans Firmament genügt für eine Prophezeiung. Neben dem Mond zeigen auch Wind und Wolken an, wie das Wetter sich entwickelt. Durch langjährige Beobachtungen haben sich Wetterregeln entwickelt, die als Bauernregeln bekannt sind und in unserer modernen Zeit nicht mehr recht ernst genommen werden.

Kommt es zu einer Sonnen- oder Mondfinsternis, herrschen hingegen ganz eigene Wetterregeln. Eine Sonnenfinsternis verursacht zunächst eine Zeit der Feuchtigkeit, danach aber trockenes und warmes Wetter. Die Mondfinsternisse beeinflussen ebenfalls das Wetter, aber die Wirkung dauert nicht länger als dreieinhalb Monate.

Für die Zeit der Mondfinsternis gibt es übrigens einen ganz speziellen Ratschlag aus dem alten Bauernkalender: "Eine Mondfinsternis wird meist von Winden, nur selten von Regen begleitet." Wissenschaftliche Beobachtungen haben das längst bestätigt: Das Wetter nach einer Mondfinsternis ist oft stürmisch.

Wetterlexikon
Abendrot: Beim Abendrot ist viel feuchte Luft vorhanden. Doch diese kann sich während der Nacht, wenn die Luft sich abkühlt, in Bodennähe absetzen – zum Beispiel als Tau. Ist dann am nächsten Morgen wieder ein klarer Sonnenaufgang zu sehen, kann man sicher sein: Das Wetter bleibt schön.
Blauer Mond: zwei Vollmonde in einem Monat; zeigt immer eine Überschwemmung an.
Fahler Mond: Anzeichen für Regen.
Größe des Mondhofes: zeigt den Zeitpunkt von Regen oder Schnee an – je größer der Hof des Mondes ist, desto früher wird es regnen oder schneien. Überstrahlt jedoch der Mond seinen Hof, kommt kein schlechtes Wetter.
Jupiterjahr: (2001, 2008); ein Jahr, in dem Jupiter als Regent vorherrscht. Es gilt als ziemlich warm und feucht, kaum jemals ist es ein trockenes Jahr. Saturn ist der Vorgänger Jupiters und wirkt mit seinem langen Winter und der grimmigen Kälte lange in den Frühling hinein. In Jupiterjahren reift und wächst daher alles sehr spät.
Marsjahr: (2002, 2009); ein Jahr in dem Mars vorherrscht; es gilt normalerweise als recht trocken. Selbst wenn es manchmal regnet, gibt es doch wesentlich mehr trockene als nasse Tage.
Merkurjahr: (2005, 2012); ein Jahr, in dem Merkur als Regent vorherrscht. Es gilt im Großen und Ganzen als eher trocken und kaum feucht. Es ist meist kühl, kaum warm. Merkurjahre sind selten fruchtbare Jahre.
Mondjahr: (2006, 2013); ein Jahr, in dem der Mond als Regent vorherrscht. Es gilt insgesamt als eher feucht und kaum trocken, es ist meist kühl und kaum jemals richtig warm. Die Sommermonate können allerdings sehr heiß sein.
Morgenrot: zeigt an, dass bereits am frühen Tag viel Wassergehalt in der Luft ist – die folge ist Regen. Denn mit zunehmender Erwärmung steigt immer mehr Luft vom Boden in die Höhe und nimmt dabei Wasserdampf mit und nach der Wolkenbildung kommt es zu Regenschauern.
Neumond: Um diese Zeit bilden sich oft heftige Stürme.
Ostwind bei Vollmond: bringt strenge Kälte.
Ostwind: werden durch Nebel und einen klein erscheinenden Mond angezeigt.
Ring um den Mond: Anzeichen für einen Sturm.
Roter Flecken im Mond: bedeuten Wind.
Roter Mond zwischen Wolken: Anzeichen für Regen einen halben Tag später.
Saturnjahr: (2000, 2007); ein Jahr, in dem Saturn als Regent vorherrscht, es gilt stets als feucht und kalt. Zwar kann es in manchen Monaten ziemlich trocken sein, der August und die Herbstmonate jedoch sind meist verregnet.
Sonnenjahr: (2003, 2010); ein Jahr, in dem die Sonne als Regent vorherrscht. Gilt als durch und durch eher trocken und fast niemals feucht. Dennoch kommt es selten zu Hitzeperioden, meist bleibt es nur mittelmäßig warm.
Sonnenuntergang: Zeigt sich während des Sonnenuntergangs ein großer Mond und sieht er nicht trübe, sondern leuchtend aus, so wird das Wetter für Tage schön und klar.
Strenger Frost: wird im Winter durch mondhelle Nächte angezeigt.
Venusjahr: (2004, 2011); ein Jahr, in dem Venus als Regent vorherrscht, es gilt als eher feucht und kaum trocken. Es ist zu jeder Jahreszeit schwül und ziemlich warm.
Vollmond: deutet oft einen Wechsel von trübem zu schönem und klarem Wetter an. Nach Seefahrererfahrung kommt es jetzt niemals zu Sturm. Regen tritt meist drei bis fünf Tage später ein. Auch Stürme und Gewitter treten zwei Tage nach Vollmond auf.
Vollmond durch Dunst verschleiert: kündet Regen an.
Wind bei Neumond: bringt Regen und Schnee.
Wolken und ein großer roter Mond dazwischen: Anzeichen für Regen einen halben Tag später.