Mythos Mond

Zu allen Zeiten und bei allen Völkern der Erde war und ist der Mond von Sagen begleitet. Man hielt ihn für den Sitz der Götter oder selbst für einen Gott oder eine Göttin. Der Mond spielt immer eine wichtige Rolle in der Entstehung und Ordnung des Universums, ebenso wie in den vielen unvergessenen Märchen und Kinderliedern. Märchen und Mythen sind stark mit Magie verbunden, den uralten Überlieferungen, mit Sitten und Gebräuchen die sich schon vor Urzeiten gebildet haben und bis heute erzählt oder wieder entdeckt werden.

Magie und Zauberei sind schon immer mit dem Mond verbunden: Der Mond ist der Regent der Nacht ­ jener Zeit also, in der die Hexen ihr "Un"wesen treiben. Bei Vollmond versammeln sie sich: die Kraft des Mondes ist jetzt am größten und überträgt sich auf die Menschen. Bei weitem nicht alle Mondgötter zeigten positive Kräfte, ihre Verbindung zu Magie und zu den Toten gab ihnen auch häufig eine zerstörerische Seite.

Lexikon
Abnehmender Mond: der "unheilvolle Mond" und damit die Zeit der schwarzen Magie. Jetzt wird Zauber ausgeübt, der mit Vergeltung, Zwietracht, Hass, Unglück und Verderben zu tun hat.
Amulett: vom lateinischen "amuletum". Ein magisches Schutzmittel, das – im Gegensatz zum Talisman – böse Mächte abwehren soll.
Arkana: vom lateinischen "arkanum" (=Geheimnis). In den Karten des Tarots kennt man 22 große Arkana; ein Arkanum ist der Mond. Er steht für die Auseinandersetzung mit dem Unterbewusstsein und das Erreichen einer neuen Bewusstseinsebene.
Duft: Als Düfte sind dem Mond Sandelholz, Myrre und Rosenwasser zugeordnet.
Edelsteine: Dem Mond sind die Edelsteine Aquamarin, Beryll, Mondstein, Selenit, Quarz und Kristall zugeordnet. Allen Planeten und den einzelnen Planetenstunden teilt man bestimmte Steine zu.
Eigenschaften des Mondes: Liebe, Frieden, Ruhe, Fruchtbarkeit, Heilung und Schlaf.
Farben des Mondes: Weiß, Silber und alle Pastelltöne werden dem Mond zugeschrieben.
Frau im Mond: In einem deutschen Märchen kennt man die Frau im Mond. Sie wurde dafür bestraft, dass sie am heiligen Sonntag Butter machte.
Hase im Mond: eine weit verbreitete Erklärung für die Flecken auf dem Mond. Den Hasen im Mond kennt man in Afrika genauso wie in Tibet, Mexiko und im Orient.
Heilzauber: sollte man stets bei zunehmendem Mond und an einem Freitag durchführen. Die Wirkung zeigt sich dann beim nächsten abnehmenden Mond.
Hund: wird mit dem Mond in Verbindung gebracht, weil er oftmals ein Gefährte von Göttern des Mondes oder der Unterwelt ist. Zudem ist es auch heute noch sprichwörtlich, dass er den Mond anheult.
Jahreszeit: Die Jahreszeit des Mondes ist der Herbst.
Kelch: magisches Mondgerät.
Mann im Mond: In der deutschen Version des Märchens, in dem der Mann im Mond dorthin verbannt wurde, wird von einem Mann berichtet, der sonntags zum Holz sammeln in den Wald ging. Einem Fremden gegenüber antwortete er auf die Frage, ob er nicht wüsste, dass am Sonntag alle Arbeit ruhen solle, lachend: "Ob Sonntag oder Montag, das ist mir alles eins!" Der Fremde zürnte: "Dann sollst du dein Bündel bis in alle Ewigkeit tragen. Wie du dem Sonntag Ehre erweist, soll für dich immer Mond-Tag am Himmel herrschen!" Und so fand sich der Holzsammler mit seinem Reisigbündel im Mond wieder.
Mondmagie: Wichtig für Mondmagie ist, in welchem Tierkreiszeichen der Mond steht. Jedes Mondzeichen hat seine besondere Bedeutung. Widder – Schutz und Mut; Stier – Frieden, Wachstum und Geld; Zwilling – Weissagungen und Wünsche; Krebs – Liebe, Familie und Gefühle; Löwe – Sex und Leidenschaft; Jungfrau – Heilung; Waage – Partnerschaft, Beziehungen und Heirat; Skorpion – Verteidigung, Mut und Exorzismus; Schützen – Reisen; Steinbock – Verbannungen und Bannung von bösem Zauber; Wassermann – Mysterien und Geheimnisse; Fische – Bewusstseinserweiterung, Träume und Magie.
Pflanzen: Dem Mond zugeordnet sind all jene Pflanzen, die weiße Blüten haben, und solche, die in der Nacht blühen.
Sieben: die Zahl des Mondes. Alle sieben Tage beendet der Mond eine Phase und ändert seine Gestalt. Selbst aus vielen Märchen kennen wir diese Zahl: die sieben Geißlein oder die sieben Raben, Schneewittchen und die sieben Zwerge hinter den sieben Bergen.
Stier: ein Fruchtbarkeitssymbol des Mondes: Seine Hörner ähneln der Mondsichel.
Talisman: geweihter Gegenstand, der im Gegensatz zum Amulett Glück bringen soll.
Zunehmender Mond: der "gütige Mond". In dieser Mondphase werden all jene Zauber ausgeführt, die mit Wachstum, Glück, Reichtum und Zugewinn in Zusammenhang stehen. Der Höhepunkt eines solchen Zaubers wird zu Vollmond erreicht.