Magie und Hexenglaube
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Magie bezeichne ich auch als: Zauberei, Verzaubern, Wünschen, Verwünschen, Hoffen, Fürchten, Träumen, Denken!
Mit all diesen Taten formen wir Gedanken, und was wir formen, bzw. was wir einen Namen geben, entsteht und ist somit benennbar. Etwas anders ausgedrückt: eine Idee entsteht zunächst grob, noch ungeformt. Später wird der Gedanke klarer, bekommt somit Form und kann entstehen. Und sobald etwas entstanden ist, kann es "leben". Das bezeichne ich dann als bewusst gewirkte Magie.

Magie kann aber auch unbewusst gewirkt werden. Und diese Magie kommt von noch tiefer aus uns heraus und ist somit kraftvoller. Unbewusst werden auch alltägliche Rituale vollzogen: der Gruß im Vorbeigehen, das Händeschütteln und viele andere Dinge die in einer gewissen Weise zum "Aber"glauben gehören. Aber diese Rituale sind so in uns verinnerlicht, dass sie stärker auf uns einwirken, als wir meinen. Die Selbstsicherheit, mit der jemand auftritt, oder die natürlich freundliche Ausstrahlung die jemand hat, sind ureigene Magie. Hierzu folgender Spruch: "Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus!" oder "Füge keinem zu, was du nicht willst, das man dir tu!"

Magie sollte immer mit Bedacht eingesetzt werden sofern man dies willentlich tut. Der Satz: "Tu was du willst solange du keinem schadest" ist schwerer einzuhalten als es zunächst scheint. Ein simples aber tragisches Beispiel: Wer sich bei einem Geldzauber einfach nur Geld wünscht, ohne sich Gedanken zu machen, wie dieses zufließen könnte, kann vielleicht damit rechnen, dass beispielsweise aus der Verwandtschaft ein lieber Mensch stirbt, den du dann beerbst. Das war dann wohl nicht im Sinne des Erfinders. Besser wäre es, sich zum Beispiel eine Gehaltserhöhung, evtl. auch mit einem Arbeitsplatzwechsel verbunden oder einen Lottogewinn (Voraussetzung ist allerdings, dass man auch einen Schein ausfüllt) wünscht – dann kommt das Geld auch.

Anderes Beispiel: Ein Liebeszauber; wer sich hier die wahre Liebe eines bestimmten Menschen erhofft, kann hier enttäuscht werden. Es kann passieren, dass sich diese Liebe des Gegenübers nur auf rein körperliche Art und Weise zeigt und dann doch enttäuschend ist. Wenn man hier auf eine Person von vornherein fixiert ist, geht das auf diese Weise meist nicht gut. Das Gegenüber kann zwar mit einem Ritual auf dich aufmerksam werden (vorsicht jedoch, aus welchem Grund – dies kann auch negative Aufmerksamkeit im Sinne von Krankheit oder anderem Übel sein; hier besser eine Aufmerksamkeit durch das Erkennen eigener Vorzüge wünschen), muss sich deshalb aber noch längst nicht in dich verlieben. Besser ist es hier, sich Gedanken über die Wesenszüge und vielleicht das Aussehen der Person zu machen, die dich lieben soll und die du lieben kannst. Richte das Ritual auf diese Dinge aus und du hast nichts zu befürchten.

Diese Dinge erfordern eine gewisse Weitsicht und Lebenserfahrung. Und auch ein bisschen Logik wie ich meine. Wenn ein Ritual oder Zauber dann nicht in Erfüllung geht, wird das einen Grund haben, der früher oder später auch klar wird. Dann war es anders geplant.

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Hexenglaube definiere ich für mich nicht als fest zugehörig zu einer einzigen "Glaubens"richtung. Alle Dinge hängen zusammen. Wie man einzelne Geschehen benennt, ist letztlich egal. Es fällt der Menschheit leichter, sich eine Göttin, einen Gott, oder eine Götterordnung vorzustellen, die den großen Überblick über das große Eine hat. Und die natürliche Kraft lässt sich, wenn man sie näher einem Götteraspekt zuordnet – also genauer benennt – leichter lenken und somit leichter und verständlicher nutzen. Man fühlt sich durch die Benennung dem Göttlichen näher und damit nicht ausgeschlossen vom "Weltgeschehen" – also: nicht alleine.

Ich denke, dieses Bewusstsein ist in der heutigen, schnelllebigen, oberflächlichen Gesellschaft immer wichtiger und wird von vielen wieder gesucht. Es ist aber nicht immer leicht, beide "Welten" zu vereinen. Es gibt Zeiten, da muss man sich mehr dem Alltag widmen, und dann kommt die Zeit, wo man sich wieder mehr sich selbst und dem Göttlichen (somit dem Natürlichen) Zeit widmet. "Es gibt für alles die richtige Zeit. Und wenn diese da ist, findet sich der Weg von selbst."

Das Hexenleben ist deshalb auch längst nicht so spektakulär, wie es oft den Anschein hat. Sicher mag es auch hier abweichende Meinungen und Extremisten geben. Mein Leben beinhaltet zur Zeit kaum regelmäßige Vollmondtreffen oder Hochfeste. Familiäre oder berufliche Hinderungsgründe die gegen diese Aktivitäten stehen, gibt es immer wieder. Das sollte aber nicht so tragisch sein, denn unter Zwang kann keine gute Stimmung aufkommen. Weder bei Festen noch für Rituale oder andere Dinge.

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Alles in allem habe ich meinen Weg gefunden. Diesen gehe ich nun weiter. Ich weiß, dass sich vieles in meinem Leben noch ändern wird. Aber alles zu seiner Zeit.