Das Rad des Jahres
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Die meisten Paganen feiern einen jahreszeitlichen Zyklus von acht Festen. Vier davon sind unter ihrem keltischen Namen bekannt. Die anderen vier beziehen sich auf den Sonnenzyklus – die Tagundnachtgleiche im Frühjahr und Herbst, der längste Tag, die Sommersonnwende, und die längste Nacht, die Wintersonnwende. Diese acht Festtage sind gleichmäßig über das Jahr verteilt, so dass es alle sechs bis sieben Wochen einen paganen Feiertag gibt. Dieser jahreszeitliche Zyklus wird oft als "Rad des Jahres" bezeichnet.

und das Rad des Lebens
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Einerseits sind pagane Feste Danksagungen für den sich ewig erneuernden Zyklus der Natur. Andererseits sind die jahreszeitlichen Mythen auch Spiegel des menschlichen Lebenszyklus von Empfängnis, Geburt, Reifung, Verfall und Tod. Übergangsriten markieren diese Wandlungen. Die jahreszeitlichen Feste des Paganismus beinhalten eine sehr wichtige Botschaft – nämlich die, dass das Rad des Jahres sich aus der Dunkelheit ins Licht und dann wieder zurück in die Dunkelheit dreht; vom Pflügen, Säen, Wachstum, Reife, Ernte, Schlaf, Erneuerung wieder zurück zum Pflügen. Unser individuelles Leben und unser Schicksal sind vergänglich, aber die Kraft des Lebens selbst dauert an, manifestiert sich aufs neue und bewegt sich wieder.

Das Rad

Wie die Feste gefeiert werden
Im hohen Norden, in Teilen von Skandinavien und Kanada beispielsweise, ist die Frühjahrs-Tagundnachtgleiche keine sinnvolle Zeit, um die Aussaat zu feiern. Ihr Zeitpunkt liegt wesentlich später, da die für die Landwirtschaft geeignete Phase nur von Ende April bis in den frühen September hinein dauert.

Imbolc / Lichtmess / Brigid
(
Die Stunden vor und bis zur Morgendämmerung)
Imbolc ist ein irisches Wort, ursprünglich hatte es die Bedeutung "im Bauch". Gelegentlich wird auch die Bezeichnung des christlichen Kalenders gebraucht: Lichtmess – das Fest der Kerzen.
Imbolc ist ein Fest, das sowohl der Göttin als auch der Rückkehr des Lichts gewidmet ist. In vielen paganen Traditionen besteht die Vorstellung, dass sich die Göttin während des Winters in der Unterwelt aufhält, denn das Land ist öde und nirgendwo ist etwas von ihrem grünen Umhang zu sehen. Alles ist unter dem Schnee verborgen. Um Imbolc herum tauchen die ersten Anzeichen dafür auf, dass der Winter zu Ende geht.
Der länger werdende Tag weckt die Natur. Die ersten Frühlingsblumen – Schneeglöckchen, Krokusse – sprossen manchmal sogar noch aus dem Schnee hervor. Auch wenn das Land noch immer kahl scheint, wissen wir, dass die Lebenskraft erwacht und sich nun wieder erneuern wird.

Eine Göttin, die an Imbolc immer verehrt wird, ist die keltische Göttin Brigit, Bride oder Brigitta. Als Göttin des Feuers ist sie sinnvollerweise für ein Fest, bei dem die Rückkehr der Sonne und der längeren Tage gefeiert wird, zuständig. Bride wird nicht als verheiratet, sondern als Jungfrau gesehen. Dass unverheiratete Frauen Feuergöttinnen dienen, war in der paganen Gesellschaft üblich. Im alten Rom war Vesta die Feuergöttin. Ihre Dienerinnen waren eigens ausgesuchte Adlige, die "Vestalinnen" genannt wurden und viel Macht und Einfluss hatten.
Imbolc ist eine Zeit der Läuterung. Die Fenster in den Häusern werden geöffnet, um frische Luft hereinzulassen. Ebenso öffnen wir unser Inneres, um Raum für neue Gedanken zu schaffen. Es ist eine Zeit des Neubeginns und des Auftauchens aus dem Winterschlaf, um mit der Arbeit des vor uns liegenden Jahres zu beginnen.

Frühjahrs-Tagundnachtgleiche / Ostara
(Morgendämmerung)
Beim Frühjahrsäquinoktium wissen wir, dass sich die Jahreszeit tatsächlich ändern und die Lebenskraft sich erneuern wird. Vögel singen und bauen Nester, die Blattknospen der Bäume öffnen sich zu lichtem Grün, der Farbe, die den Frühling kennzeichnet.
Für die alten Germanen war dies das Fest der Göttin Ostara. Ihr Symbol ist das Ei, das heute in manchen Ländern in Form von Schokoladen-Ostereiern, in anderen in Form von grüngefärbten Eiern auftaucht – Ausdruck frühlingshafter Fruchtbarkeit. Dies ist zudem die Zeit, in der dem landwirtschaftlichen Kalender nach die Saat in die gepflügten Felder gebracht wird und in der die Stunden der Dunkelheit und Helligkeit gleich lang sind. All diese Elemente können in die Frühjahrsfeiern eingeflochten werden.
Imbolc ist oft die Zeit, um neue Projekte zu planen. Die Frühjahrs-Tagundnachtgleiche ist dann der richtige Zeitpunkt, mit ihnen zu beginnen. In der Natur haben die Vögel ihre Nester gebaut und legen nun Eier. Astrologisch gesehen steht die Sonne jetzt im Zeichen des Widders, das Energie und Aktivität verkörpert. Die Pläne und Ideen, die an Imbolc, also unter dem Luftzeichen Wassermann, entstanden sind, können nun mit Tatkraft realisiert werden.

Beltane / Maifest / Walpurgisnacht
(Vormittag)
An Beltane ist das Vorhandensein neuen Lebens überall erkennbar. Die Bäume sind voll duftender Blüten. Die Vögel bebrüten ihre Eier. Der Wald ist von Vogelgesang erfüllt. Löwenzahn und Butterblumen blühen. Die traditionellen Feiern am ersten Mai stehen in ausgeprägtem Zusammenhang mit dem Thema Fruchtbarkeit.
Zu traditionellen Maifeiern gehörte auch die Krönung einer Maikönigin, einer jungen Frau in gebärfähigem Alter, die in der Prozession für das Dorf die junge Göttin verkörperte. Eine weitere Tradition des ersten mai ist der Tanz um den Maibaum. Während die Maikönigin die Göttin verkörpert, stellt der Maibaum den Gott dar. Mit den von den Tänzern um den Stamm geflochtenen Bändern wird die Fruchtbarkeit des Gottes gefeiert.
Der Maitanz verflicht die Kräfte von Leben und Tod, Schöpfung und Zerstörung miteinander und erkennt so an, dass der Tod die unausweichliche Folge des Lebens ist und dass sich nach dem Tod das Leben erneuert. Der Gott ist der phallische Schöpfergott, aber zugleich auch der Herr der Toten.

Sommersonnwende / Litha
(Mittag)
Um die Sommersonnwende herum wächst die Ernte heran, die Blumen blühen, und in den Herden auf den Wiesen sind die Jungen geboren worden, aber nichts kann andauern und ewig blühen. Die Botschaft des Kosmos lautet Veränderung. Die Tage sind lang, aber bald werden auch die Schatten wieder länger.
Die Verbindung zwischen Männlichem und Weiblichem ist in den Symbolismus der Sommersonnwende eingewoben. Der Sonnenkönig befindet sich in der nördlichen Hemisphäre auf der Höhe seiner Macht, wenn die Sonne im astrologischen Zeichen des Krebses steht, beherrscht vom Mond und den meisten weiblichen Tierkreiszeichen. Der eigentliche Sonnenheros ist demnach jemand, der das Weibliche in sich und in anderen kennt und achtet.

Ein keltischer Gott, der bei der Sommersonnwende angerufen werden kann, ist Lugh, Gott des Lichts. Im irischen Mythos erschlägt er – wie viele Sonnenheroen – den alten König, dessen Herrschaft einen schlechten Verlauf genommen hat. Eine Auseinandersetzung zwischen dem Gott des alten und dem des neuen Jahres kann Bestandteil der paganen Feiern sein. Die Macht des Lebens steht mit der Macht der Zerstörung und des Todes im Kampf. In der Schlacht der Sommersonnwende tötet der junge Gott den älteren Gott, aber oft wird in den Mythen und Sagen der Sonnenheros verwundet und beginnt allmählich seine Stärke zu verlieren. Dies symbolisiert, dass die Tage kürzer werden, obwohl es noch Hochsommer ist.

Ein weiteres Thema, das in paganen Riten eine Rolle spielen kann, ist die Heirat des Sonnengottes mit dem Land. Das Land wird im paganen Mythos im allgemeinen durch eine Göttin, die die Oberherrschaft innehat, symbolisiert. Er, der die Göttin gewinnt, hat die Kontrolle über das Land. Im irischen Text wird darauf hingedeutet, dass ein König mit seiner Stammesgöttin verheiratet werden sollte. Dies findet in Form einer heiligen Hochzeit mit einer Priesterin oder sogar mit einem Tier statt, das die Göttin verkörpert. Das Land wurde in der weiblichen Linie weitervererbt; um König zu werden, musste ein Krieger eine königliche Prinzessin heiraten.

Lughnasadh / Lammas / Schnitterfest
(Nachmittag)
Sobald das Korn sicher gelagert ist, kommt die Zeit für allgemeine Lustbarkeiten. Doch auch der Tod ist in verschiedener Hinsicht bei Lammas anwesend. Ab der Sommersonnwende haben die Sonnenstrahlen die grünen Halme und Ähren des Getreides ausgetrocknet. Man sammelt die Körner, aus deren Mehl das Brot gebacken wird, und Strohhalme, die als Futter für das Vieh und als Lagerstreu für den Winter dienen. Aber das, was gesammelt wird, ist praktisch tot. Die lebenspendende Nahrung entstammt einer Pflanze, die von der Sonne, deren Strahlen nun an Kraft verlieren, ausgedörrt wurde.

Die Sommersonnwende ist das Fest, das am meisten mit dem Königtum in Verbindung gebracht wird. Lammas steht im Zusammenhang mit dem Tod des Königs. Seine Verheiratung mit dem Land besagte, dass die Lebenskraft auf ihn überging. Wenn seine Kräfte nachließen und seine Macht schwand, musste das Land unfruchtbar werden und seine Menschen sterben. Viele Riten des Lammas-Festes bringen die symbolische Tötung des Königs zum Ausdruck. Sein Blut wird auf den abgeernteten Feldern vergossen, das heißt, seine Macht und Lebenskraft kehren in die Erde zurück, um sie für das kommende Jahr zu regenerieren. Der König opfert sich zu diesem Zweck freiwillig der Göttin.

Lammas ist auch ein Fest, an dem die Freigebigkeit der Erntekönigin gefeiert wird. Wenn die Ernte einmal eingebracht war, konnten die Menschen ein paar Tage lang aufhören zu arbeiten und ihre wohlverdiente Ruhe genießen.
Die Göttin des Lammas-Festes ist die großzügige Mutter, aber zugleich auch die Alte Frau, die die Sichel schwingt. Lammas ist damit eine Zeit weiblichen Übergangs, des Loslassens und Weiterschreitens auf unserem Lebensweg.
Eine der Lektionen des mittleren Lebensalters besteht darin, dass wir an irgendeinem Punkt zu unseren weltlichen Erfolgen Distanz gewinnen. Häufig entwickeln sich diese unausweichlichen Veränderungen in Zeiten des Überflusses – oder auch, wenn unsere Kinder erwachsen sind und das Haus verlassen haben. In dieser Phase müssen wir unser Leben und unsere Wertvorstellungen überprüfen und entscheiden, ob die aufs äußere gerichtete, der Welt zugewandten Orientierung für unser Glück noch genügt. Und oft kommen wir zu dem Schluss, dass dem nicht so ist und es an der Zeit ist, unsere spirituelle Suche zu beginnen oder wiederaufzunehmen. Dies kann beispielsweise durch unseren bisherigen Beruf geschehen, indem wir unsere Kenntnisse vertiefen, alles neu bewerten und unsere Einstellungen überprüfen und erneuern. Diese Arbeit beginnt an Lammas und setzt sich an der Tagundnachtgleiche im Herbst fort.

Herbst-Tagundnachtgleiche / Mabon
(Sonnenuntergang)
Die Herbst-Tagundnachtgleiche wird, genau wie Lammas, oft als Erntefest gefeiert, diesmal in bezug auf den Rest der Feldfrüchte. Zu diesem Zeitpunkt macht sich der nahende kalte Winter bereits bemerkbar, und wir beginnen, uns nicht mehr nach außen und an den langen, sonnigen Tagen zu orientieren, sondern uns dem Inneren und langen, dunklen Nächten zuzuwenden.
Mythen, die auf den Herbst Bezug nehmen, befassen sich mit dem Anfang des Winters und dem Verschwinden des Grüns in der Natur. Ein weiterer Aspekt der Tagundnachtgleiche ist die gleiche Anzahl der dunklen und hellen Stunden, aber nun ist es die Dunkelheit, die zunimmt. Eine gute Zeit für Feiern ist daher der Sonnenuntergang, denn wir gehen der dunkleren Zeit des Jahres entgegen.

Der Herbst wird auch mit einer Orientierung nach innen in anderem Sinn in Verbindung gebracht. Das Laub fällt von den Bäumen, Vögel ziehen fort, die Zeichen des Lebens schwinden nach und nach. Für diejenigen unter uns, die sich in einer spirituellen Entwicklung befinden, kann es eine gute Zeit sein, um sich selbst nach innen zu wenden und in der Hingabe an diesen selbstgewählten Weg zu bestärken.
Viele paganen Mythen und Sagen kreisen um das Thema des Hinabsteigens in die Unterwelt, um dort spirituelles Wissen zu erwerben. Die sumerischen und babylonischen Mythen des Abstiegs der Göttin, die das Geheimnis des Todes verstehen möchte, sind Initiationszeremonien dieser Art. Eine ähnliche Geschichte vom Hinabsteigen der Göttin findet sich in der nordischen Überlieferung, wo Freya, die Göttin der Fruchtbarkeit, in die Unterwelt geht, um die Halskette Brisingamen (helles Feuer) zu erlangen. Im paganen Mythos stellt eine Halskette häufig das Symbol für den Kreislauf von Leben, Tod und Wiedergeburt dar.

In der nordischen Tradition gibt es auch einen Mythos der Umkehrung als Initiationserfahrung: die Feuerprobe des Odin, der kopfüber am Weltenbaum hängt, um das Geheimnis der Runen zu erfahren.

Samhain / Hallowen / Frau Holle
(Allerheiligen)
Viele Menschen werden mit Samhain wesentlich vertrauter sein als mit einigen der anderen paganen Feste, denn sie kennen die Bräuche an Allerheiligen. An Samhain wissen wir, dass nun der Winter kommt, und tatsächlich bedeutet der keltische Name "Sommerende". Mit dem Einsetzen der Kälte pflegte die Sterberate anzusteigen, was auch heute noch zutrifft. Samhain wurde deshalb als Fest der Toten, als ein Erinnerungstag an diejenigen betrachtet, die den Lebenden vorausgegangen waren.
Unsere keltischen Vorfahren hatten große Ehrfurcht vor dem Kopf, der als Sitz der Inspiration und des Lernens betrachtet wurde. Spuren der Verehrung des Kopfes an Samhain finden sich heute noch in dem Brauch, Kürbisse auszuhöhlen, Gesichter hineinzuschnitzen und wie in Laternen Kerzen hineinzustellen, um das Fest zu erhellen.

Andere Bräuche spiegeln den Wunsch wider, in dieser Zeit mit den Vorfahren zu kommunizieren. Häufig wird an einem besonderen Ort die Nacht über Nahrung für tote Verwandte ins Freie gelegt, damit sie während Samhain zu Besuch kommen können. Samhain war die Zeit, zu der der Schleier zwischen dieser und der jenseitigen Welt durchsichtig war. Die Geister der Verstorbenen konnten zurückkehren, um ihre Familien aufzusuchen und ihnen durch Weissagungen beizustehen.

Viele Bräuche im Umkreis von Samhain erinnern daran, dass der Apfel als geheimnisvolle Frucht galt, die etwas mit dem Jenseits zu tun hatte. Wenn man einen Apfel horizontal in der Mitte durchschneidet, entdeckt man, dass seine Mitte ein Pentagramm bildet. Es gilt als das Symbol des Lebens. Äpfel werden in der nordeuropäischen Mythologie auch mit der Überwindung des Todes in Verbindung gebracht, das Verspeisen goldener Äpfel, die von der Göttin Idun bewacht wurden, verlieh den Göttern ewige Jugend.
Samhain ist die Zeit, sich konstruktiv mit dem Tod auseinanderzusetzen, was vielen von uns sehr schwer fällt. Es muss sich nicht unbedingt um den körperlichen Tod handeln, es können auch andere Dinge sein, die uns während des Jahres verlorengingen – Beziehungen zu anderen Menschen, Jobs, materieller Wohlstand. Samhain steht unter dem astrologischen Zeichen des Skorpions, der vom Element des Wassers – besonders des Meeres – bestimmt wird. Wasser formt um und verändert. Es wäscht Schmerz und Traurigkeit ab, Samhain ist eine gute Zeit, um zu meditieren und vergangene Verletzungen und Irrtümer loszulassen.

Wintersonnenwende / Julfest
Die Wintersonnenwende kennzeichnet eine wichtige Übergangszeit, die von unseren Vorfahren sehnsüchtig erwartet wurde. Diese Sonnwende ist der Nadir des Jahres, der Tiefpunkt, was Tageslicht und Energie betrifft, danach beginnt die Wende.
Das Wort "Jul" kommt aus den germanischen Sprachen und bedeutete für unsere germanischen Vorfahren dasselbe wie Samhain für die Kelten. Es war die Zeit, zu der man sich in den Versammlungshallen traf; die Zeit des Essens und Trinkens; die Zeit, Abenteuer und die Liebe zu besingen. Unsere germanischen Vorfahren verbrachten zwölf Tage damit, das Julfest zu feiern.

Viele Paganen feiern die Geburt des Kindes des Lichts und der Hoffnung, das heranreifen und zum jungen Gott des Frühlings werden wird. Der Schwerpunkt der paganen Jul-Feierlichkeiten liegt jedoch nicht nur auf der Verehrung des Kindes des Lichts, auch dessen Mutter wird einbezogen. In den Zeremonien wird der Großen Muttergöttin gehuldigt, die dem Land ein neues Leben und neue Hoffnung bringt.

Weitere Feste
Esbats
Zwischen den beschriebenen Hochfesten – den Sabbaten – gibt es noch die Esbats. Ein Esbat ist ein Fest an Neumond, Vollmond oder Mondfinsternis. Sie sind gewöhnlich kleinere, weniger zeremonielle Feiern als die Sabbate, und sie werden oft in ernsterer und meditativerer Stimmung begangen. Bei den Ritualen handelt es sich um heilende Rituale, magisches Tun, Zeiten des Wachstums, der Inspiration und Einsicht. Weiße Kerzen, Weihrauch, ein Göttinsymbol, den Kelch und etwas Wein, einen Kessel und Holzkohle, Meerwasser oder Salzwasser in zwei Behältern und ein kleines Gefäß mit Erde sind hier angebracht.

Nach dem Ritual kann gesungen, getanzt, gegessen und getrunken werden; tut, was der momentanen Stimmung entspricht. Esbats sind stets einmalig und verlaufen immer wieder anders. Sie sind ständig im Wandel, sind niemals statisch. Wir erneuern sie, schreiben sie neu, erschaffen sie wieder. Das Ritual kann formal oder zwanglos sein; vorgeschrieben oder spontan; gegliedert oder ungegliedert – Hauptsache, es ist lebendig.

In verschiedenen Hexenkalendern und Büchern finden sich noch viele weitere Festtage und Anlässe für Feiern. Die Bücher von Zsuzsanna E. Budapest "Mond-Magie" und "Das magische Jahr" liefern hier einiges an Daten.