Gefahren der Magie

Die Praxis der Magie birgt einige echte Gefahren, deren Ursachen jedoch größtenteils in uns selbst liegen und denen wir zum Opfer fallen können, solange wir noch kein umfassendes und tiefes Verständnis über die Wirkungsweise der Magie erlangt haben. Es ist jedoch ein notweniger und nützlicher Teil des Werdegangs einer Hexe (und jedem der Magie betreibt), hin und wieder den eigenen Charakterzügen zum Opfer zu fallen.

Omnipotenz. Dieser Illusion fallen viele zum Opfer, die zum ersten Mal entdecken, dass sie mit ihrem Willen Dinge bewirken können. Es kann sein, dass du plötzlich einen ungeheuren Energieschub spürst und glaubst, du seist allmächtig. Deine Erfahrungen werden dich schnell eines besseren belehren, aber die Illusion der Omnipotenz bewirkt oft ...

Schuldgefühle. Vielleicht glaubst du eine Zeitlang, du könntest alles tun, aber früher oder später wirst du versagen. Manchmal kannst du gerade den Menschen nicht helfen, die dir am meisten bedeuten. Solange du nicht erkennst, dass die Magie ihre Grenzen hat und innerhalb eines Rahmens bestimmter Gesetze wirkt (genau wie die Schulmedizin), läufst du Gefahr, dich für alles, was im Universum schiefläuft, schuldig zu fühlen. Entspanne dich. Du bist weder so mächtig, noch so wichtig.

Paranoia. Mit der Zeit wächst deine Wahrnehmungsfähigkeit und du wirst dir negativer Energien und Impulse anderer Menschen bewusster. Das kann dazu führen, dass du überempfindlich wirst, dass du Schatten jagst und versuchst, dich gegen Gefahren zu schützen, die gar nicht existieren. Vielleicht beginnst du auch, alles Unangenehme oder Negative, das dir widerfährt, auf "psychische Angriffe" zu schieben. Eine gesunde Portion Zynismus ist in diesem Fall ein gutes Gegenmittel. Denke daran, dass "echte" Magie kaum jemals im Widerspruch zum gesunden Menschenverstand steht. Wenn du dich von bösen Mächten besessen fühlst, dann schau nach innen und finde heraus, was in dir sie angezogen hat.

Heiligkeit. Es ist schwer, der Versuchung zu widerstehen, "heiliger als die anderen" zu sein, deinen Freunden ungefragt Ratschläge zu erteilen und auf andere herabzuschauen, die "das Licht noch nicht gesehen haben", während du gleichzeitig die ganze Zeit versuchst, demütig und bescheiden zu erscheinen. Wenn du Glück hast, kommst du wieder auf den Boden, bevor du all deine Freunde verloren hast.

Prahlerei. Eine ebenso große Versuchung wie die "Heiligkeit". Wenn die fanatische Zeugin Jehovas unter deinen Kommilitonen ihren Sermon über Religion hält – wie könntest du schweigen und ihr nicht sagen, dass du diesen grünen Fleck in ihrer Aura wahrnimmst, der auf Heuchelei schließen lässt. Durch schmerzhafte Erfahrungen wirst du lernen, dass andere dienen Rat oder Kommentar nur dann hören wollen, wenn sie darum gebeten haben, und dass Magie nur dann wirkt, wenn sie echt ist und nicht exhibitionistisch.

Den Kontakt zur Erde (Realität) verlieren. Wenn du dich so in magischen Praktiken und Übersinnlichem verlierst, dass du die physische Ebene und deinen Körper vernachlässigst, wirst du dich schließlich ausgebrannt und geschwächt fühlen. In extremen Fällen können Menschen, deren Kontakt zur Erde zu schwach geworden ist, einen psychotischen "Schub" erleiden. Das kannst du jedoch auf recht einfache Weise vermeiden, indem du darauf achtest, dass du bei jeder Art von magischer Arbeit oder Meditation geerdet und zentriert bleibst. Außerdem ist es wichtig, dass dein Leben auf der irdischen Ebene befriedigend und erfüllend ist.

Die Magische Praxis sollte niemals dein Vergnügen am irdischen Leben schmälern oder deine Fähigkeiten, dein Alltagsleben zu regeln, beeinträchtigen. Im Gegenteil, deine Freude am Dasein und deine Fähigkeiten in bezug auf alltägliche Dinge sollten sich durch deine wachsende Bewusstheit noch vergrößern. Dein bester Schutz gegen all diese und andere "Krankheiten", die dich physisch oder psychisch treffen könnten, ist eine gute Portion Humor. Lachen ist der Schlüssel zu geistiger Gesundheit. (Starhawk)