Ätherische Öle

Die Geruchswahrnehmung ist Einstimmung und Vorbereitung auf eine entstehende Situation zugleich. Sie ist der einzige Sinn, der unmittelbar mit dem stammesgeschichtlich ältesten Teil des Gehirns, dem Limbischen System, in Verbindung steht und direkt Nerven, Gefühle und die Seele beeinflusst. Riechen, erinnern, fühlen, reagieren, all das geschieht in einem Atemzug. Ein Geruch versetzt plötzlich in eine frühere Situation, die eine Stimmung wieder herbeizaubert. Und alles hat seinen eigenen Geruch: Glück, Zufriedenheit, Liebe, Wut, Geiz, Angst... Bei jeder Stimmungsschwankung ändert sich auch unser Körpergeruch. Auch Krankheiten verströmen ihren eigenen Geruch.

Wer sich zum Kennen lernen der verschiedenen Düfte und deren Wirkung auf einen selbst etwas Zeit nimmt, wird die Öle nicht mehr missen wollen. Aber auch hier gibt es einige Grundregeln.

Innere Einnahme
Am geeignetsten ist die Einnahme von 1 bis 2 Tropfen ätherischen Öles auf einen Teelöffel mit Honig, aufgelöst in einer Tasse warmen Wassers oder Kräutertees zwei- bis dreimal täglich. Eine bestimmte Essenz sollte nicht länger als drei bis vier Wochen hintereinander eingenommen werden. Folgende Öle sollten vorsichtig und in sehr geringer Dosierung verwendet werden: Anis, Fenchel, Kampfer, Muskatnuss, Nelke, Origanum, Salbei, Thuja, Thymian und Zimt. Für Epileptiker ungeeignet sind: Fenchel, Salbei, Thuja und Ysop. Während der Schwangerschaft sind folgende Öle zu meiden: Basilikum, Kampfer, Nelke, Muskatnuss, Majoran, Origanum, Petersilie, Rainfarn, Salbei, Sassafras, Thuja, Wacholder, Wermut, Wurmsamen, Ysop.

Verdunstung in der Aromalampe
Mit der Aromalampe können Räume nach den jeweiligen Bedürfnissen mit Düften gestaltet werden. In die Schale wird Wasser und ein paar Tropfen ätherisches Öl gegeben. Eine Kerze erwärmt die Flüssigkeit und bringt sie zum verdunsten.

Bäder
Auf eine gefüllte Badewanne braucht man etwa 10 Tropfen ätherisches Öl. Da es sich nicht mit dem Wasser mischt, sind hierfür natürliche Vermittler notwendig. Am besten geeignet sind Honig, Milch oder Sahne, da sie zudem noch sehr hautpflegende Eigenschaften besitzen.

Körperöle
Zur Herstellung von Massage- und Körperölen werden kaltgepreßte fette Öle (Mandel-, Jojoba-, Avocado-, Weizenkeimöl...) und 2-3% reine natürliche ätherische Öle benötigt. Auf 100 ml fettes Öl werden im Durchschnitt 5-15 Tropfen gegeben.

Allgemeine Hinweise
Ätherische Öle sollten nur dann pur auf der Haut verwendet werden, wenn es so angegeben ist. Ansonsten kann es zu Verbrennungen und Verätzungen kommen, da die meisten Öle stark hautreizend sind. Ätherische Öle sollten nicht mit den Schleimhäuten und den Augen in Berührung gebracht werden. Die Essenzen sollten kindersicher aufbewahrt und kühl und vor Sonnenlicht geschützt gelagert werden.

Die Dosierung hinsichtlich der "Küchenkräuter" sind im Rahmen der Anwendung in der Küche sicher nicht so eng zu sehen – außer, jemand würzt mit ätherischen Ölen: hier ist die Konzentration der Inhaltsstoffe natürlich wesentlich höher wie bei frischen Kräutern. Etwas mehr hierzu bei den Heilkräutern.